Mindmaps, Poster & Co

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DIE eine Lernmethode für Bestnoten bei allen Studierenden gibt es leider nicht. Aber vielleicht findest du ja die Lernmethode, die DEINEN Noten einen Schub geben kann.


In diesem Beitrag geht es um Lernmethoden, von denen du vielleicht schon 100x gehört hast. Manches hast du eventuell mal ausprobiert und wieder sein gelassen, manches hat sich eventuell sogar bewährt – und manches “kennst” du vielleicht, hast es aber selbst noch nie ausprobiert. Eventuell gibt es ja sogar die ein oder andere Lernmethode, die dir bislang noch nicht begegnet ist. Sieh es als Einladung, dein Methodenrepertoire nochmal zu überprüfen und ggf. zu ergänzen.

  1. Mindmaps
    Mindmaps ähneln in ihrer Struktur viel mehr unserem Gehirn als Power-Point-Folien oder Vorlesungsskripte: Informationen sind als Netzwerk organisiert. In der Mitte der Mindmap steht das Hauptthema, und von diesem gehen Zweige mit den Unterthemen ab. Diese können sich dann nochmals feiner verzweigen. Sie bieten sich an, um beispielsweise eine Art Übersichtskarte über den Vorlesungsstoff zu erstellen. Zudem bieten Mindmaps dir aber auch eine super Möglichkeit, die Lerninhalte zusammenzufassen und dabei gleichzeitig in eine andere Struktur zu bringen – mit der dir das Lernen eventuell sogar leichter fällt, wenn du eher zu den visuellen Lerner:innen zählst 🙂 Es gibt viele kostenfreie Programme zur Erstellung von Mindmaps – diese findest du mit einer einfach Internetrecherche. Ein sehr gutes und leistungsstarkes Tool ist der MindManager von Mindjet. Das Programm ist sehr teuer – aber die TH Nürnberg hat für Studierende eine Campuslizenz erworben, sodass du den MindManager für gerade mal 4,99€ erwerben kannst. Infos dazu findest du hier – im Intranet der TH Nürnberg 🙂
  2. Poster bzw. Lernplakate
    Löse dich von Bildschirm und Vorlesungsfolien – und erstelle dir Lernplakate mit wichtigen oder schwer zu merkenden Inhalten. Hänge diese an Orte, an denen du eh immer mal wieder vorbeikommst bzw. dein Blick hinschweift: an den Kühlschrank, ans Fenster, an Wände und Türen. Im Bad über das Waschbecken, neben die Toilette und in die Dusche (Klarsichthülle nicht vergessen ;-)). An die Rückenlehne deines Stuhls, und bei jeder Rückkehr an deinen Platz gehst du genau dieses Poster durch. Werde kreativ!
  3. Karteikarten
    Auf der Vorderseite steht eine Frage und auf der Rückseite die Antwort; deutsche und fremdsprachige Vokabel; Begriff und zugehörige Definition; Thema und zugehörige Unterthemen. Kennst du sicherlich. Klassisch analog mit Karteikasten und 4-5 Einteilungen – gewusste Kärtchen wandern immer ein Fach weiter nach hinten, während nicht-gewusste Kärtchen wieder ins erste Fach kommen. So ist automatisch für ausreichend Wiederholung der Inhalte gesorgt. Gibt es inzwischen natürlich auch digital für Laptop, Smartphone und co. Das Praktische an Apps, die auch auf dem Smartphone funktionieren: du hast sie immer dabei, und kann in der Bahn oder im Wartezimmer beim Arzt immer ein paar Karten durchgehen.
  4. Audiodateien
    Jedes Smartphone hat inzwischen eine Aufnahmefunktion. Sprich die Lerninhalte einfach auf, und höre sie “nebenbei” – beim Sport, während du das Bad putzt oder kochst, in Bus und Bahn, beim Spaziergang, etc.
  5. Fragen Fragen Fragen
    Versetze dich in die Rolle der Prüfungsersteller:innen. Überlege dir am Ende eines jeden Themas oder Kapitels: welche Fragen würde ich in der Klausur stellen? Tausche dich mit Kommiliton:innen aus – welche Fragen würden sie stellen?
    Hinterfrage aber auch immer wieder deinen Lernprozess: hast du das Thema wirklich verstanden? Wo bestehen noch Lücken oder Unklarheiten? Kannst du das Gelernte in einfachen Worten erklären – sodass es auch jemand ohne Fachkenntnisse verstehen würde? Auch hier kann der Austausch mit Kommiliton:innen hilfreich sein: fragt euch zum Prüfungsstoff gegenseitig Löcher in den Bauch 🙂
  6. Verknüpfung mit bekannten Inhalten
    Wissen ist in unserem Gehirn in Form neuronaler Netzwerke gespeichert. Versuche, immer neue Knoten an dieses Netzwerk anzuknüpfen. Durch die Verbindung von neuen Inhalten mit bereits vorhandenem Wissen kannst du das Gelernte viel besser abspeichern – und damit auch in der Prüfungssituation abrufen. Und du hast bereits jede Menge Vorwissen – aus Büchern, aus der Schulzeit, aus Praktika oder Berufserfahrung, aus vorhergehenden Semestern, Dokumentationen, Fachartikeln, etc.
  7. Nutzen für die Praxis
    Oft ist der Lernstoff sehr theoretisch – versuche daher, so oft es geht, einen Anwendungsbezug herzustellen. Wie könnte das Gelernte in der Praxis nützlich sein? Überlege dir Beispiele oder entwickle Zukunftsszenarien – auch wenn diese aktuell nicht umsetzbar erscheinen.
  8. Lernvideos
    Lehr- und Lernnvideos erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Lehrende produzieren zunehmend auch eigene Lerhvideos – gerade seit der Umstellung auf Distanzlehre in der Corona-Pandemie. Aber selbst, wenn dein Prof. noch keine eigenen Videos erstellt hat: im Internet existieren jede Menge Video-Tutorials zu den verschiedensten Themen. Mit ein wenig Recherche wirst du sicherlich fündig!
  9. Lerngruppen
    Bei Lerngruppen ist ein hohes Maß an Ehrlichkeit zu sich selbst gefragt. Es ist zwar super, sich mit einer Lerngruppe zu treffen – wenn das Ergebnis aber ein 2-stündige Kaffeeklatsch ist, ist das zwar schön und nett, aber leider nicht zielführend. Eine Lerngruppe funktioniert nur, wenn ihr wirklich ins Arbeiten kommt. Sucht euch einen möglichst neutralen Ort – an der Hochschule gibt es auch Arbeitsräume für Gruppen. Bereit euch auf die Lern- oder Arbeitsgruppe vor, sodass ihr alle mit dem gleichen Stand in das Treffen startet. Zudem ist nicht jedes Fach für das Lernen in der Gruppe geeignet: das Auswendig-Lernen von Fakten und Definitionen kann dir die Gruppe nicht abnehmen – da musst du eher alleine durch… Allerdings kann es natürlich sinnvoll sein, sich regelmäßig in der Lerngruppe über Inhalte auszutauschen, offene Fragen zu klären und das eigene Verständnis zu überprüfen. Damit setzt ihr euch gleichzeitig Zwischenziele, denn bis zum nächsten Treffen muss jede:r die jeweiligen Themen gelernt haben, damit ihr dann darüber sprechen könnt. Außerdem könnt ihr Praxis- und Übungsaufgaben gemeinsam lösen, und jede:r kann seine eigenen Stärken einbringen.
  10. Altklausuren
    Besorge dir über die Fachschaft oder Studierende in höheren Semestern Altklausuren – so bekommst du nicht nur ein Gefühl für mögliche Klausurfragen oder die Wichtigkeit einzelner Themen, sondern manche Dozierenden haben regelrechte Lieblingsfragen, die sie immer und immer wieder stellen.

Sei experimentierfreudig und probiere die ein oder andere Methode aus – das Lernen an der Hochschule erfordert andere Lernstrategien als das Lernen an der Schule. Es lohnt sich daher, neue Wege zu gehen 🙂

 


Literatur:

  • Technische Hochschule Rosenheim (Hrsg.). (2020). Studieren mit Erfolg. Eine Broschüre über nachhaltiges Lernen. https://www.th-rosenheim.de/fileadmin/user_upload/Fakultaeten_und_Abteilungen/Studienberatung/Dokumente/Lernbroschuere2020_Einzelseiten_final_09.06.2020.pdf 

  • https://www.uniturm.de/magazin/lerntipps/die-8-besten-lernstrategien-fuer-die-uni-pruefungen-1748 (am 15.12.2021)